In der vorigen Woche, also am 13. und 14. September nahm ich, also der Björn von der e-dox AG, an der DIGITAL X teil. Tatsächlich hat mich vor allem Jessica Alba angelockt. Nein, ich hatte eine E-Mail in meinem Postfach die mit einem kostenfreien Ticket lockte. 2 Tage später war es dann schon soweit.
Köln öffnete die Tore für Gäste, Zuschauer und 300 Aussteller und Partner und machten die Stadt für die 2 Tage zur Stadt der Zukunft. Eine Weltausstellung der Digitalisierung öffnete ihre Tore und ließ die Stadt in einer neuen und einzigartigen Dimension erstrahlen. Versprochen wurden die Megatrends der Digitalisierung zum Leben zu erwecken, beleuchtete, facettenreiche digitalen Themen von heute und morgen und anfassbare Technologien. Internationale Top-Speaker (Jessica Alba und mehr), spannende Talks um die Trends und Innovationen der Zukunft und ein faszinierendes Entertainment-Programm.
Digital X kurz zusammengefasst
„Gemeinsam das Morgen erleben und gestalten.“ warb die Telekom für die Veranstaltung. Der Ticketpreis mit 999 Euro ist schon eine Hausnummer, über die ich mir zum Glück keine Gedanken machen musste. Natürlich weckt ein solcher Preis und die Versprechen auch eine recht hohe Erwartungshaltung. Im Endeffekt moderierte Michelle Hunzicker durch die Tage und machte das sehr charmant. Eine wilde Mischung aus Vorträgen und interessanten Personen bot sich dar.
Als Digitalteilnehmer an meinem Rechner zu Hause und vor einem großen Monitor testete ich den Zugang und die Software schon kurz am Vortag und zum Glück habe ich das getan, denn es galt Vorträge auszuwählen und mir so eine eigene Agenda zusammenzustellen. Im 20 Minuten Takt reihte ich interessanten Vortrag an interessanten Vortrag und stellte dann fest dass Workshops nur vor Ort möglich sind, ist ja auch verständlich und okay, doch ich denke die Telekom würde das auch komplett hybrid hinbekommen und ein wenig mehr Zuschauer-/Gastinteraktion zulassen. Auf Twitch passiert das tagtäglich und führt zu Millionenfolgschaften auf der Plattform und zu festen Bindungen zwischen den streamenden Menschen und interagierenden Zuschauerschaft.
Digitalisierung, New Work, Ideen, Inspirationen und vieles mehr führten mich durch beide Tage und es wahr vor allem eines: inspirierend. Die Fülle an Informationen war erschlagend und dank meiner Online-Einwahl war es mir möglich die Lokalität in Sekunden zu wechseln und den nächsten Vortrag anzuschauen, wenn ich physisch vor Ort gewesen wäre hätte ich durch Ortswechsel das ein oder andere Thema verpasst. Hurra für die Vorteile eine Live-Übertragung, die übrigens bis auf ganz kleine Ausnahmen prima in bester Qualität und Sound überliefert wurden.
Hier einmal der Rückblick auf die Iteration aus 2021, wobei in dem Video leider nur Männer sprechen, man hat aber dieses Jahr nachgebessert:
Tag 1 der Digital X im Rückblick:
Bastian Bärenfänger von Henkel/Siomo mit der Keynote „Human is the next big KPI“ – Wir automatisieren, wir digitalisieren und künstliche Intelligenz schafft es in Wochen Fortschritte deutlich zu machen, die wir als Mensch vielleicht in Jahren sehen. Im Mittelpunkt steht aber der Mensch und auch auf eine Art der Konsument oder die Rolle des Konsumenten. Nutzen wir die Fortschritte für die Menschen. Aus diesem Vortrag nahm ich vor allem dieses eher wenig bekannte Friethjof Bergmann Zitat: „Die Gesellschaft der Zukunft wird eine Zukunft sein, in der alles alles stärkt. Vom Kindergarten an stärken wir Menschen. Das ist es, was wir brauchen!“
Weiter ging es mit Dr. Philip Häusser von der Ablacon Inc. „Von Deep Fakes und selbstfahrenden Autos – Zack, hier wurde in einem Wahnsinnstempo künstliche Intelligenz einfach erklärt. Selbstverständlich geduzt und die enormen Sprünge der künstlichen Intelligenz verdeutlicht. Wahnsinn und ein enormer Fortschritt für alle Branchen.
Es folgte die großartige Sarah Emmerich mit dem Thema „4-Tage-Woche und remote!? Wie meine Agentur funktioniert“ – Vielleicht kennt ihr Sarah aus dem tollen Podcast mit Marcus Diekmann. Sie hat eine Agentur mit 6 Leuten und inspiriert von Netflix (unbegrenzter Urlaub) und Snocks (maximale Flexibilität und gemeinsame Workations/coole Zusammenkünfte) schuf eine Arbeitsatmosphäre und Arbeitswoche die eben von Montag bis Donnerstag läuft – das funktioniert und keiner derer Kunden hat sich bisher beschwert. Es funktioniert ja bei uns auch mit der 32h-Woche.
Dann Gregor Knipper der Jabra GN mit dem Thema „Es lebe die New Work Revolution – 7 Learnings auf dem Weg in die Freiheit“ – Der gute Mann hat viel Zeit in internationalen Unternehmen verbracht und viel Führungserfahrung gesammelt. Kernpunkt des Vortrages war die „gepflegte Abhängigkeit“ sich also auf die Stärken der Anderen zu verlassen.Ein großes Problem ist auch folgendes: nur 29% der Führungskräfte sind Frauen, also fehlende Diversität. Noch immer von alten weißen Männer geprägt übersehen wir sehr vieles und das führt mitunter zu Fehlern, die ganz einfach zu vermeiden wären. Auch wird oft zu viel Gewicht auf englische Muttersprachler gelegt die oft wenig in sehr blumige Sprache verpacken und sich kaum getraut wird dort berechtigte Kritik anzubringen. Der Hebel in Unternehmen für eine gute und effektive Zusammenarbeit ist Vertrauen. Hier die 7 Learnings noch einmal zusammengefasst:
Es folgte Bernhard Steimel von Mind Digital, Björn Hamacher von Grohe und Christoph Bauer von DuMont, sowie Steffen Szeidl von Drees & Sommer SE mit einer Art Podiumsdiskussion zum Thema „Resilienzmeister – Krisenfest in unsicheren Zeiten. Die Erfolgsformel der digitalen Vorreiter.“ – Hier kamen verschiedene Industrien und der Umgang mit den schwierigen Zeiten zur Sprache. Auch der Mittelstand bietet Themen, wie Sicherheit und Langfristigkeit. Man versteckt sich dort nur gerne hinter eher schlecht laufenden Entwicklungen, denn Nachhaltigkeit ist da schon länger Thema. Mitarbeiter und die Menschen im Unternehmen sind der Kern der Resilienz. Mitarbeiterbindung ist enorm wichtig und ja, nach einer anfänglich hohen Investition werden die Menschen in den Unternehmen zu einem unglaublichen Wirtschaftsfaktor und Unique Selling Point. Wir müssen die Digitalisierung nutzen um Unternehmen weiter zu stärken und voranzubringen. Realitäten anerkennen und immer konsequent umsetzen und einfach machen. Es siegen schon lange dezentrale und agile Teams über hierarchische Top-DownEntscheider.
Für den Abschluss des ersten Tages sprach Rene Haßfeld vom toom Baumarkt zum Thema „Schöne neue Arbeitswelt? Toom im Spagat zwischen Digitalisierung, New Work und Fachkräftemangel“ – Bei toom startete die Veränderung ähnlich wie bei der e-dox AG mit dem „Du“ für die Mitarbeiter. Das kam gut im Unternehmen an und der Chef unterstreicht wie das die Firma zusammenwachsen lies. Auch bei toom ist der Fachkräftemangel eines der größten Themen. Besseres Feedback und die Mitarbeitenden als Motor für Ideen, Leidenschaft und das Unternehmen an sich sind zentral. Fragt die Mitarbeiter! Eine Unternehmenskultur entsteht mit den Menschen im Unternehmen und nur mit und durch diese. Was kann man ändern? Nie den Blick nach Vorne verlieren. Darüber hinaus wurde eine Community-App geschaffen, die als attraktiver Knotenpunkt für das Unternehmen fungiert.
Tag 2 der Digital X im Rückblick:
Am zweiten Tag ging es los mit Jens de Buhr vom DUP Unternehmer Magazin zusammen mit Henkel, Post, Grenke AG und dem Thema: „Employer Branding: Unternehmen in Not – wo bleiben Talente und Fachkräfte?“ – Die Wirtschaft ruft SOS besonders beim Personalmangel. Grenke selbst war schwer getroffen, was unter anderem an Shortsellern und der Pandemie lag. Trotz dieser Widrigkeiten wurde keine Entlassung durchgeführt. Das steigerte auch die Moral enorm. Um Mitarbeiter zu gewinnen wurde vor allem auf die Wichtigkeit der Bewertungsportale, wie Kununu, Glasdoor etc. hingewiesen. Der Bewerbungsprozess an sich sollte natürlich auch überdacht werden. Neuigkeiten über die Unternehmen sollen authentisch sichtbar gemacht werden. Bewertungen egal wo sollte man besprechen und kommentieren, denn besonders die negativen Bewertungen haben wirklich Substanz. Bitte auch nicht die Menschen im Unternehmen vergessen. Kontinuierlich muss man im laufenden Betrieb die Menschen fragen wie es ihnen geht, wo Verbesserungen möglich sind und daran aktiv arbeiten. Denn wenn bestehende Mitarbeitende gehen wird es richtig schwer. Remote-Arbeit muss natürlich ermöglicht werden, wenn Menschen im Unternehmen das wollen. Mobiles Arbeiten ist kein Urlaub! Gleichzeitig kann und muss man es aber auch attraktiv machen in das Büro zu kommen, natürlich auf freiwilliger Basis und nur wenn gewollt. Leute gewinnen, halten und fördern ist nicht aufzuwiegen. Bietet was die Menschen interessiert. Macht die Mannschaft stark und die macht im Umkehrschluss das Unternehmen stark.
Dann folgte Harper Reed mit dem Thema: „Digital Leadership in a volatile world“ – Dieser Vortrag begann leider etwas vorzeitig und fand mit Live-Übersetzung statt. Toll wie schnell und gut das funktioniert hat, auch wenn ich mir gewünscht hätte den Vortrag auf Englisch zu höre. Harper hat erstmal abgeräumt was was es alles so wildes und skurriles in unserer Welt gibt. Ein Typ mit Bart und Vokuhila spricht über Probleme mit Software und KI, die immer noch hauptsächlich von alten, weißen Männern entwickelt wird und wenn dann das Endprodukt global ausgerollt wird kommt es zu Fehlern und massiven Hindernissen, die ohne Diversität in den Teams eben ganz natürlich Sand in die Getriebe streuen. Man muss und soll schlaue und fähige, ja schlauere und fähigere Menschen einstellen um wirksam zu wachsen. Diversität führt zu besserer Führung, zu erfolgreicheren Teams und weniger Fehlern. In einer immer komplexeren Welt muss man sich trauen, gerade in den Führungsebenen zu sagen: „Ich brauche Hilfe!“ Arbeitet gemeinsam am Erfolg und räumt Hindernisse aus dem Weg. Als Buchempfehlung gibt Harper „The Uncertainty Mindset“ mit auf den Weg. Die Quintessenz: Ineffizienz tolerieren, um Risiken entgegen zu wirken. Fragile Unternehmen werden langfristig nicht überleben, man darf sich nicht zu sehr spezialisieren und agil bleiben. Das gemeinsame Ziel ist der Treiber der Innovation und der Unternehmen.
Mein Favorit der Tage und für mich ein Bekannter und Vorbild nahm die Bühne ein – Sascha Pallenberg von aware_ mit dem „Digitalisierung ist keine Raketenwissenschaft“ – Sascha war Blogger des Jahres 2016. Hat die Unternehmenskommunikation bei Daimler geleitet und viel mit und in China zu tun gehabt. Das hat er auch gemeinsam mit mir. Jetzt hat er sich einem Berliner Start-Up angeschlossen. Wertegetrieben hat es ihn da hin gesogen. Er möchte Dinge verändern, anpacken und einfach Menschen voranbringen. Er wohnt in seiner Wahlheimat Taipei (Taiwan) und setzt sich für eine pragmatische Digitalisierung ein. Wer wusste zum Beispiel das der Taipei 101 und der Burj Kalifa von Samsung gebaut wurden? Die Digitalisierung braucht die Infrastruktur zuerst und dann den Service darüber hinaus. In Deutschland sehen wir uns gerne als Erfinder und Technologietreiber und entwickeln super fortschrittliche Lösungen, der Boden auf dem diese fruchtbar wachsen ist aber noch nicht bedacht worden. In Taiwan fahren Züge hunderte Kilometer in unglaublichen Geschwindigkeiten zu Preisen die wirklich jeden intelligenten Menschen zu einer Fahrt damit hinreisen statt mit dem eigenen Auto. Es wurde einfach gebaut und realisiert und die Menschen haben es selbstverständlich genutzt. Es bedurfte keiner neuen Antriebe oder Technologien sondern einfach der Strecken und bequemer und durchdachter Infrastruktur. Jeder in Taiwan hat eine NFC-Karte für Leihfahrräder und aller Arten von öffentlichem Verkehr, ohne Tarifdschungel, günstig und zentralisiert. Überall findet man Möglichkeiten ohne Hindernisse sich weiterzubewegen und tada, die Menschen nutzen das. Nicht die abgefahrensten und wildesten Ideen führen zum Erfolg, sondern ein Pragmatismus und ein Ausrollen von Ideen, die Sinn ergeben und das Leben verbessern.
Der Abschluss von Tag 2 war für mich Frank Schätzing und Michelle Hunziker mit dem Thema: „Was wenn wir einfach die Welt retten?“ – Ganz pragmatisch ging es hier weiter. Was können Individuen tun, um die Welt zu retten. Recht einfache Dinge: wie Bäume pflanzen, CO2 ausgleichen, Lichter ausschalten, effizientere Computer nutzen, Energie sparen und sein Geld umweltfreundlich anlegen und vieles mehr. Jeder kann einen Teil beitragen. Optimistisch und zuversichtlich bleiben, sich nicht bei Rückschlägen entmutigen lassen. Wir können ein grünes Wirtschaftswunder schaffen. Die Technologien, Ideen und Möglichkeiten sind da. Lasst es uns einfach machen. Auch im Großen müssen die Ideen von den Menschen kommen. Bildung und Lösungen sind zentrale Eckpfeiler für die Rettung und den Fortschritt einer enkeltauglichen Welt. Nachhaltigkeit, Klimaneutralität sind essenziell und geht uns alle an.
Ganz klar für mich eine tolle, interessante, turbulente und dynamische Veranstaltung mit Inspiration zu vielen Themen und Kernaussagen die einen optimistisch in die Zukunft schauen lassen. Für uns, die e-dox AG auch eine Bestätigung, da Themen, die auch wir alltäglich aufgreifen so weitreichend gedacht und besprochen werden. Ich hoffe dieser Artikel gibt einen kleinen Anstoß sich mit der Digitalisierung und den Menschen in euren Unternehmen zu beschäftigen. Ein kleiner kostenfreier Abriss einer so großen Veranstaltung für euch alle da draußen, damit digitale Arbeitsweisen gelingen und die Menschen im Unternehmen zufriedener, wirksamer und gestärkter ihrer Arbeit nachgehen können. Sprecht gerne mit uns und lasst uns Ideen austauschen!