IT-Kongress: Deutschland – Zukunft – Digital
Am vorigen Dienstag, dem 20. September 2022 war es soweit. Nach langer Vorbereitung und mit dem Ziel diesen IT-Kongress auch für Branchen und Interessierte außerhalb der IT zum Kommen zu bewegen, war es ein Erfolg. Der Leipziger Kubus bot eine spannende Veranstaltungsfläche und unterhielt, inspirierte und brachte Vertreter:innen aus Unternehmen aller Branchen sowie aus Wissenschaft und Politik. Ein bunter Mix von Geschäftsführer:innen, Personalzuständigen, IT-Verantwortlichen und Anwendern verschiedenster Ebenen, sowie Vertreter:innen von Kommunen und Organisationen oder Akteure aus Forschungseinrichtungen und Wissbegierige in Sachen Zukunftsgestaltung bot sich. Mittendrin die e-dox AG und eine Unternehmensreise und auch Freude über eine Zusammenkunft die in dieser Form mehr als 2 Jahre nicht möglich war.
Unter der Überschrift „Deutschland – Zukunft – Digital“ gab es Vorträge und Interaktionen zu 3 Kerngebieten:
- Datenschutz und Informationssicherheit
- New Work, Future of HR, International Recruiting
- Trends, Technologien, Partnerschaften
Wir befanden uns mit dem Vortrag, aber auch auf Grund der eigenen Präferenzen hauptsächlich in der zweiten Sektion und bei dem Thema New Work. New Work, ein Begriff, der wie Digitalisierung, Fachkräftemangel und Blockchain auch Marketingbegriffe sind, die bis zur Unkenntlichkeit verbogen und präsentiert werden können. Bei dem IT-Kongress war das nicht der Fall. Praxisbeispiele, Austausch auf Augenhöhe und Inhalte waren authentisch ohne aus einer vergangenen Zeit zu stammen.
(Bildrechte: Etienne Hiekisch-Hildebrandt/Van Rothe GbR)
IT-Kongress: der Tag im Detail
Los ging es um 09:00 Uhr und mit dem Fahrrad war es für mich nicht weit. Der Kubus wartete und begrüßte, wie die Sonne am Morgen die Teilnehmer:innen. Es begrüßte uns Jens Heinrich als Vorstandsvorsitzender des Clusters IT-Mitteldeutschland e.V.. Gleich darauf folgte ein kurzes Grußwort von Clemens Schülke dem Wirtschaftsbürgermeister der Stadt Leipzig und ein paar Einblicke wo Leipzig steht und was die IT in und um Leipzig leistet.
Weiter ging es mit dem Thema: „Innovationsmotor private IT-Wirtschaft“. Marco Langhof der Präsident des Arbeitgeberverbandes Sachsen-Anhalt gab dann einen Einblick in die Metriken rund um die IT-Wirtschaft und ordnete das im Vergleich ein.
Dann startete schon der erste Impuls von Robindro Ullah der Trendence Institut GmbH mit dem Thema: „Eine kleine Geschichte der Personalgewinnung – wie man heute strukturiert gute Talente findet.“ Kernelemente sind die Folgenden:
- Personalgewinnung – das erfolgt heutzutage Daten basiert und mit viel Kreativität. Wer Digitalisierung noch
nicht verstanden hat, wird sich auch in den modernen Recruiting-Methoden schwertun. - Personalbindung – Bindung ist das neue Recruiting. Was wünschen sich Mitarbeitende? Ein Daten basierter Impuls.
- Personalentwicklung – zukunftsbezogene Rekrutierung geht nur noch Hand in Hand mit Personalentwicklung.
Zusammenfassend ein sehr interessant ausgearbeiteter Vortrag der auf umfangreichen und gründlichen Daten beruhte und den Mensch nicht aus dem Auge verlor. Wir müssen alle Talente anziehen, aber auch halten und Fördern und das funktioniert nur mit Vertrauen und Transparenz, sowie effizienter Arbeit über Abteilungen hinweg.
Im Anschluss schon um 11 Uhr, gehörte die Bühne im Saal 1A unserem Marcus Putschli. Thema: „Unternehmerreise: New Work – die Transformation meiner Organisation“
Der Saal war gut gefühlt und Marcus nahm die Zuhörerschaft mit auf eine Reise seiner Entwicklung als Unternehmer. Der Wandel der Arbeitsstrukturen aus einer Sicht des Geschäftsführers und da ging es tatsächlich von sehr viel „ICH muss die Lösungen finden und ICH muss die Antworten geben.“ hin zu einem „Wie schaffen WIR das gemeinsam?“.
Persönliche Verantwortung und Krise und die Anforderung der Digitalisierung, Entwicklungen im Markt und Rückschläge, wie der Verlust fähiger Mitarbeiter:innen führten zu einem Umdenken vom Kopf der Organisation weg und führten heute zu einer agileren Arbeit und unter anderem, bereits seit 4 Jahren einer 4-Tage-Woche für alle Menschen im Unternehmen (eigentlich sogar eine 32-Woche mit noch mehr Flexibilität) und vielen weiteren Entwicklungen. New Work funktioniert und ist nicht nur ein Obstkorb, hybrides Arbeiten und viel Denglisch hier und da, nein, es ist Arbeit, die Menschen stärkt. Das fängt bei bei den Geschäftsführer:innen an und kann als Impuls auch aus dem Team kommen. Fragt die Menschen im Unternehmen und habt Mut. Bei Fragen dazu sind wir offen, denn diese Reise begann eben auch mit externer Hilfe, die wir auch gerne für euch zur Verfügung stellen.
Nach dem Vortrag galt es für uns zu Lauschen, aktiv Mitzuarbeiten, zu Netzwerken und auch viel zu Essen und zu Lachen.
Luise Ludwig von der mastersolution AG nahm uns dann auf eine Reise mit, die folgende Überschrift hatte: „Anders arbeiten. Anders schulen. Wissenstransfer virtuell.“
Sehr anschaulich durften wir an konkreten Kundenbeispielen mit Anlernprozess/Onboarding live nachvollziehen, wie ein digitaler Trainingsbaustein entsteht und dann szenarioabhängig vor Ort, digital oder hybrid verteilt werden kann. Es ging um Inhouse-Videoproduktionslösungen, einen Learning Record Store, und Augmented Reality Apps. Klar ist der Wissentransfer ein zentraler Aspekt der digitalen Transformation. Wissen kann digital aufbereitet und verteilt werden, in nahezu allen Branchen und so handhabbare Lösungen und Inhalte sicher am richtigen Ort der richtigen Rolle bereitzustellen. Coole Videos, Lerneffekte und eine Kombination von Soft- und Hardware die genau abbildet was verlangt wird.
Wir stärkten uns weiter und fanden uns mit nahezu allen Teilnehmer:innen zur Keynote im großen Saal. „BEYOND CLASSICAL SOLUTIONS – QUANTUM REVOLUTION“ titelte Dr. Oliver de Vries diese Keynote von der Quantum Optics Jena GmbH – die auch als IQ Innovationspreissieger hervorgegangen sind. Ganz ehrlich, mir glühte nach einer kurzen Weile der Kopf und die vielen Worte mit Q helfen mir hoffentlich irgendwann bei Scrabble, aber Oliver führte so elegant und humorig durch den Vortrag, dass es einfach nur eine Wonne war. Verdienter Sieger vieler Preise und ein tolles Produkt von tollen Menschen. Ein Quantensprung für Jena und die IT-Mitteldeutschland!
Freudig fanden wir dann den Dr. Oliver de Vries dann auch noch einmal in der Podiumsdiskussion wieder. Zusammen mit Dr. Roman Bansen der Cyberagentur, Frauke Greven der Digitalagentur Sachsen (DiAS), Oliver Köhn des VDMA Ost und Klaus-D. Bugiel von der Netzwerk Logistik Mitteldeutschland moderiert durch Jürgen Vogler, dem Geschäftsführer der procilon GmbH wurde diskutiert und das fühlte sich viel kurzweiliger an als angenommen. Charmant wurden hier Hindernisse, aber auch Chancen diskutiert. Ein gemeinsames-am-Strang-ziehen gefordert und ein Austausch, sowie das einfache Machen und die Umsetzung der Digitalisierung. Vorwärts! Diese Runde gab noch einmal einen guten Schub für den weiteren Tag!
Dann rief Heiko Kahl der Traeno GmbH zum Thema: „Distance Leadership: Wie führe ich verteilte Teams – Herausforderungen und Lösungen”. In Zeiten von Remote Work müssen Führungskräfte neue Formen der Verantwortung und Leitung integrieren. Wie verändern sich die Führungsmethoden, wenn die Mitarbeiter nicht vor Ort sind? Neben technischen Tools bedarf es auch einer Erweiterung von kommunikativen, sozialen und persönlichen Skills. Wichtig dabei unter anderem: Vertrauen in beide Richtungen, Empathie, Flexibilität und Eigendisziplin. In der praktischen Umsetzung heißt das häufig, individuell zu agieren. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt: Vom täglichen Stand up bis zum 1:1 Meeting. Führungskräfte sind heute umso mehr dazu aufgerufen, einen Rahmen für gute Leistungen zu schaffen.
Volle Zustimmung von uns und die Kernthemen aus vergangenen Artikeln finden hatten wir auch schon in Artikeln erwähnt. Vertrauen und Flexibilität über Command & Control!
Ich freute mich schon auf einen Beitrag aus dem Erzgebirge, weil ich Glück Auf las, doch es ging hier um eine andere Ecke Mitteldeutschlands mit dem Thema: “Glückauf! Wie ein KI-Assistent bei der Störungsbeseitigung im Bergbau hilft”
Stephan Szigeti von K+S Minerals and Agriculture GmbH und Michael Schmidt von der TELEPORT GmbH beschrieben wie KI-Assistenten das Leben für Menschen unter Tage erleichtern, sicherer machen und Menschen effizienter ihre Arbeit erledigen lassen. Überall wo man Störungen findet kann eine solche Entwicklung Anwendung finden. Sehr interessant und ein tolles Praxisbeispiel für künstliche Intelligenz in einer Branche in der man es vielleicht gar nicht erwartet.
Den Abschluss des Tages gestaltete dann vor der Verabschiedung und dem gelungenem Netzwerken Gabriele Church von Design2Sense mit dem Thema: “Wertebasierte Entscheidungen für ein besseres Miteinander in Ihrer Firma”
Design2Sense finde ich als Firma und mit dem Konzept großartig und ich habe diese auch schon einmal in einem privaten LinkedIn-Artikel gelobt. Gabriele beschrieb wie wir uns in einer Welt zunehmender Komplexität bewegen. Firmen es immer schwerer fällt sich bei ständig ändernden Rahmenparametern noch klare strategische Entscheidungen zu treffen. Der steigende Anspruch kommender Mitarbeiter:innen nach „sinnvollerer“ Tätigkeit, mehr Partizipation und besserer Work-Live-Balance macht es Führungskräften zunehmend schwer, allen gerecht zu werden. Wir erfuhren so, wie Unternehmen ganzheitliche und vor allem wertebasierte Entscheidungen treffen können!
Mit Design2Sense haben wir auch die Phase 0 gemeinsam. Also einen Vorbereitungsschritt, die Frage nach dem Warum in der Zusammenarbeit und für die gewünschte Lösung.
Wir freuen uns auf die nächste Zusammenkunft und bedanken uns bei allen Besuchern, Teilnehmenden und auch bei allen Menschen die diesen Beitrag lesen!
Deutschland – Zukunft – Digital: können wir! Lasst uns sprechen!