Forderung nach der 42-Stunden Woche…
So titelten unzählige Nachrichten, als kürzlich von Siegfried Russwurm, dem Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie eine 42-Stunden-Woche gefordert wurde. Die einen rufen nach längeren Arbeitszeiten – die anderen haben schon längst reduziert. Seit mehr als 50 Jahren begleitet uns in Deutschland die 40-Stunden-Woche. Arbeitszeit wurde real ausschließlich reduziert. Was redet der Mann da?
Völliger Quatsch, meint Richard David Precht. Mehr Lesestoff gib es bei Business Punk und auch einen informativen Podcast mit ihm.
Wie macht ihr das denn mit der 32-Stunden-Woche?
Die Idee entstand bei uns ursprünglich als 4-Tage-Woche aus dem Team heraus. Das wurde dann einfach probiert. Es begann als Wunsch (vor allem als Mütter und Väter) mehr unter einen Hut zu bringen. Tatsächlich gab es auch Hindernisse, so zum Beispiel unseren Telefonsupport der 5 Tage die Woche besetzt sein muss. Wie geht das? Auch recht einfach, man kann sich ja im kleinen Team absprechen und so die Wochentage aufteilen.
Man hört auch oft, dass Meetings nicht mehr besucht werden oder diese unglaublich wichtig, gar unersetzlich sind und bleiben müssen. An diesem Punkt, stellten wir uns wieder gemeinsam die Frage, welche Zusammenkünfte wirklich notwendig sind. Aus einem Wochen-Kick-Off für alle, das sich manchmal fast einen ganzen Vormittag zog, wurde über einige Zeit ein kurzer Wochen-Check-In. Bei dem wir uns fragen wie es uns geht und was in der Vorwoche wichtiges passiert ist. Ein weiterer Baustein wurden Retrospektiven. Diese fanden erst immer am Ende von Sprints statt, doch nicht immer regelmäßig. Heute schauen wir jeden Monat mit einer Retrospektive in den Rückspiegel, geben uns Feedback und bringen Verbesserungen ins Spiel. Diese Retrospektive ist ja dann schon ein weiterer Termin, für den man sich gemeinsam 2-Stunden trifft. Aus dem Grund setzen wir den Termin einmal monatlich gleich hinter dem Wochen-Check-In an, denn diesen haben wir ja schon eingeplant.
Weitere wichtige Zusammenkünfte werden untereinander ad-hoc im Team vereinbart, wenn es eine E-Mail, ein kurzes Gespräch oder eine Nachricht in Teams tut, dann geht man eben diesen Weg. Um die Kernaufgaben in der verkürzten Zeit zu schaffen, war es auch wichtig die Effektivität zu steigern. An diesem Punkt setzten wir mehrere Sprints an, um zum Beispiel Vertriebsaufgaben zu durchleuchten und gemeinsam zu gestalten, wie wir effizienter vorangehen.
Alle Dokumente die wir täglich anfassen (ob physikalisch oder digital) und deren Typ schauten wir uns ebenfalls an. WAS ist dieses Dokument? Wofür brauchen wir es? Welchen Platz nimmt es im Prozess ein? Die am häufigsten genutzten Dokumente wurden erneuert und die Prozesse komplett überarbeitet. Für solche Veränderungen ist übrigens ein Dokumentemanagementsystem, wie zum Beispiel M-Files® enorm hilfreich.
„Butter bei die Fische“
Ist jetzt alles super bei euch mit der 32-Stunden-Woche?
Nein, wir beklagen uns auch manchmal wenn ein gemeinsamer Sprint scheinbar Zeit vom Tagesgeschäft wegnimmt. Ja, auch wir sind manchmal nicht alle 100% voller Vorfreude, wenn eine Retrospektive ansteht. Arbeit macht nicht immer Spaß. Muss sie auch nicht. Wir sind uns dem Sinn bewusst und gehen durch die agilen Methoden gestärkt aus den Meetings. Gemeinsam konzentrieren wir uns so wieder auf ein Ziel. Auch nach Meetings gehen wir aus diesen gestärkt heraus, denn wir freuen uns ehrlich, aufrichtig und offen sowohl Probleme als auch Erfolge miteinander geteilt zu haben.
Gehen wir zurück und ziehen die 42-Stunden-Woche in Erwägung?
Auf gar keinen Fall. Die 4-Tage-Woche hat sich bei uns über die Jahre zu einer 32-Stunden-Woche entwickelt. Vertrauen in das Team war ja schon vorhanden, somit haben wir es noch ein wenig flexibler gestaltet. Was wir beweisen können ist, dass eine Idee wie die 4-Tage-Woche oder 32-Stunden-Woche eben auch bei kleinen und mittelständigen Unternehmen (KMU) funktioniert.
Warum die 32-Stunden-Woche? Warum agile Methoden nutzen? Warum diese ständige Veränderung?
Fakt ist, unsere Arbeitswelt wird immer komplexer. Unternehmen können sich pro-aktiv verändern oder werden durch externe Umstände gezwungen. Wir möchten zeigen, wie solche Veränderungen eben nicht nur bei Konzernen stattfinden können, sondern auch KMUs unterstützen erfolgreicher und effektiver zu werden. Eben Arbeitswelten zu gestalten, die Menschen stärken.
New Work – ein Begriff leider fast so häufig missbraucht, wie Digitalisierung. Beide Begriffe werden wir deshalb aber nicht ablegen, denn der Sinn ist uns bewusst. Wir möchten das nach außen tragen. In den vergangenen Wochen haben wir an einer Seite gearbeitet, die in Artikeln widerspiegeln soll, was wir als Team der e-dox AG, als New Work Rangers, an Erfahrungsberichten und wichtigen Neuigkeiten an KMUs weitergeben möchten. Wir sprechen oft auf Kongressen, Messen oder Veranstaltungen über New Work und wir möchten die Tore weit aufmachen, damit sich jeder umfassend mit diesem Thema und erlebten Erfahrungen auseinanderzusetzen kann.
Auf https://www.newworkrangers.de gibt es nun eine Seite vom Team der e-dox AG zu New Work für KMUs. Für das Rückgrat unserer Gesellschaft und für stärkende Arbeit. 32-Stunden-Woche geht! Und noch viel mehr, wir möchten das mit euch teilen und gemeinsam einen Weg zu einer neuen Arbeitswelt ebnen.