„Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern oder den Text löschen.“
George Carlin, US-amerikanischer Comedian, 1937-2008
Risikomanagement ist Alltag. In hart umkämpften Branchen wie der Politik oder dem Finanzwesen gehen viele davon aus, dass man gnadenlos sein muss, um erfolgreich zu sein. Andernfalls werden harte Kämpfe nicht gewonnen und die großen Risiken führen nicht zu den ebenso großen Renditen.
Studie zu psychopathischen, machiavellistischen und narzisstischen Tendenzen bei Hedge-Fonds-Managern
Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab jedoch, dass Hedge-Fonds-Manager, laut dieser Studie eben keine Psychopathen oder Narzissten sein müssen, um erfolgreich zu sein. In dieser Studie analysierten die Forscher Interviews mit über 100 Hedgefonds-Managern und beantworteten Fragen wie: „Wie sehen Sie die Chancen auf dem aktuellen Markt?“ und „Was ist Ihre Philosophie zum Risikomanagement?“ Ausgebildete Forschungsassistenten (die sich der Prämisse des Experiments nicht bewusst waren) sahen sich kurze, zufällige Clips von diesen Videobändern an und suchten nach bestimmten Verhaltensweisen, die die Forschung mit narzisstischen, psychopathischen (oder soziopathischen) und machiavellistischen Merkmalen in Verbindung gebracht worden.
Wenn Manager zum Beispiel andere erniedrigten oder sich selbst übermäßig referenzierten, waren dies Anzeichen von Narzissmus – ein Gefühl von Überheblichkeit, von Anspruch und Überlegenheit. Wenn die Manager unheimlich ruhig wirkten, übertriebene Schmeicheleien verwendeten oder zusammenhangslose Argumente vorbrachten, waren dies Anzeichen von Psychopathie – oder mangelnder Empathie, oberflächlichen Emotionen und asozialem oder impulsivem Verhalten. Schließlich deuteten Dominanzdemonstrationen (Kinn hoch, Kiefer, expansive Haltung) auf machiavellistische Tendenzen hin – eine negative Sicht auf Menschen und die Bereitschaft, andere zum persönlichen Vorteil zu manipulieren oder zu täuschen.
Die Forscher maßen die Arbeitsleistung dieser Hedgefonds-Manager, indem sie die jährlichen Renditen ihrer Top-Investmentfonds über 10 Jahre betrachteten. Im gleichen Zeitraum, in dem die Videos gedreht wurden: 2005-2015. Untersucht wurde ebenso Rendite-zu-Risiko und die risikoadjustierte Rendite der Anlagen, um zu sehen, wie gut die Manager im Verhältnis zum Risiko abschneiden.
Ergebnisse der Studie
Ziel war es, zu sehen, wie Psychopathie, Narzissmus und machiavellistische Tendenzen mit dem Anlageerfolg der Hedgefonds-Manager zusammenhängen. Im Ergebnis schnitten Manager mit hohen psychopathischen Eigenschaften deutlich schlechter ab als Manager mit niedrigeren Psychopathiewerten. So verdienten diese etwa 162000 US-Dollar (15%) weniger bei einer Millioneninvestition über zehn Jahre.
Laut der Autorin der Studie widerspricht die Aussage der gängigen Meinung:
„Die Leute glauben vielleicht, sie sollten ihr Geld mit jemandem anlegen, der rücksichtslos und gefühllos ist, weil sie die besten Ressourcenrendite erzielen können […] Aber diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass dies nicht der Fall ist und tatsächlich das genaue Gegenteil der Fall ist.“
Leanne ten Brinke, leitende Autorin der Studie
So wurde auch festgestellt, dass narzisstischere Manager niedrigere risikoadjustierte Renditen hatten, obwohl deren jährliche Gesamtrenditen im Vergleich zu weniger narzisstischen Managern nicht niedriger waren. Dies deutet darauf hin, dass Narzissten dazu neigen, größere Anlagerisiken einzugehen und mehr Renditeschwankungen zu verzeichnen. Hier kann man auch die Brücke zu Manager*Innen und Geschäftsführer*Innen schlagen, die diese Risikoabwägungen bei jeder Veränderung im Unternehmen treffen.
Im Prinzip sind Narzissten zu selbstbewusst. Dieses überhöhte Selbstvertrauen führt zu einer Neigung der eigenen Idee am meisten Wert beizumessen. Psychopatische Tendenzen, sowie Narzissten bewiesen, dass sie das Geld anderer Menschen nicht sehr schätzen und daher dazu neigen, schnell und locker damit umzugehen.
Es mag wenig überraschen, dass auch Dacher Keltner, Gründungsdirektor des Greater Good Science Center, argumentiert in seinem Buch „Das Macht-Paradox“, dass Macht und erfolgreiche Führung, zumindest langfristig, an „prosozialeres“ (freundlicheres und hilfsbereiteres) Verhalten gebunden sind als an antisoziales Verhalten.
Risikomanagement mit der e-dox AG
Tatsächlich, könnte unsere kulturelle Sichtweise, was gute Führungspersönlichkeiten ausmacht, völlig daneben liegen. Es gilt eigene Annahmen zu überprüfen, eben bevor man Veränderungen herbeiführt oder finanzielle Risiken eingeht. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und überprüfen Sie die eigenen Ideen!
Doch wie probiert man sich mit minimalem Risiko aus?
Wie kann man im Kleinen experimentieren und schauen ob die Idee aus dem Team vielleicht zielführender als die Eigene ist?
Mit unserem epido® experiment schaffen wir eine sichere Umgebung, um genau solche Veränderungen mit niedrigem Risiko auszuprobieren. Mit dem Ziel, dass Menschen wirksamer, zufriedener und gestärkter ihren Tätigkeiten nachgehen können.