Die Arbeitswelt hat sich seit der Corona-Pandemie stark verändert, und im Jahr 2024 ist die hybride Arbeitsweise in Mitteldeutschland zur neuen Normalität geworden. Unternehmen haben gelernt, Flexibilität und Effizienz zu kombinieren, um den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter gerecht zu werden und gleichzeitig die Produktivität zu steigern.
Hybride Arbeit 2024
Nun zeigt eine Studie des Unternehmens Deskbird, die Ergebnisse des „Desk Sharing Index Germany“. Deskbird hat dafür Buchungen von mehr als 16.000 Nutzern in den acht größten deutschen Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf und Leipzig) ausgewertet und analysiert, wie ausgelastet die Büros an welchem Wochentag sind. „Demnach zeigen die Menschen in Leipzig sich durchschnittlich zu 71 Prozent im Büro (vor allem donnerstags und sogar freitags), in Köln zu 70 Prozent (vor allem dienstags und mittwochs) und in Stuttgart (vor allem montags) zu 66 Prozent. Die Bankenstadt Frankfurt kommt nur auf einen Durchschnitt von 48 Prozent Büropräsenz.“
Jetzt sei einmal dahingestellt, wie man sich bei dieser Auswertung fühlt. Unsere Nachbarn in Österreich lasten Büros dann häufig sogar bis zu 99% an manchen Wochentagen in manchen Städten aus. Wenn das zur eigenen Arbeitswelt passt, dann ist dagegen nichts zu sagen. Fakt ist, dass viele Büros nicht mehr so ausgelastet sind wie früher. Das liegt daran, dass hybrides Arbeiten, eine Mischung aus Homeoffice und Präsenztagen im Büro, weit verbreitet ist. Diese Flexibilität ermöglicht es, die Arbeit und das Privatleben besser in Einklang zu bringen. Du kannst Deine Arbeitszeit und -ort selbst bestimmen, was zu einer besseren Work-Life-Balance führt.
Wie sieht das Spannungsfeld der hybriden Arbeit aus?
Grundsätzlich bewegen wir uns, wenn wir über die individuellen Arbeitswelten sprechen, in einem Spannungsfeld der Extreme. „Ich will so flexibel arbeiten, wie ich es brauche.“ ist ein Extrem der Freiheit und Flexibilität. „Warum haben wir so eine teure Bürofläche angemietet, wenn wir sie nicht ausgiebig nutzten?“ ist das andere Extrem, welches eher die physische Zusammenkunft präferiert. Klar ist es ist nicht wirtschaftlich und nachhaltig ein großes Gebäude vorzuhalten, wenn nur Teile benutzt werden. Auch ist es eventuell schwierig eine WIR-Kultur aufzubauen, gerade bei der Einarbeitung und bei Tandemarbeit, wenn die Arbeit ausschließlich an Bildschirmen stattfindet.
In Mitteldeutschland haben viele Unternehmen Betriebsvereinbarungen getroffen, die die Rahmenbedingungen für mobiles bzw. hybrides Arbeiten festlegen. Es gibt keine Anwesenheitsquoten im Büro mehr, und flexible Büroorganisation sowie Einsparungen von Büroflächen sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Studie „Arbeiten nach der Corona-Pandemie – Ein Jahr danach“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zeigt, dass über 80 Prozent der deutschen Unternehmen solche Vereinbarungen haben.
Die Rückkehr ins Büro nach Corona ist jedoch nicht nur eine Frage der Logistik, sondern auch der zwischenmenschlichen Beziehungen. Ein Tag im Büro bietet Abwechslung und fördert die Zusammenarbeit und das soziale Miteinander. Der Branchenverband Büro und Arbeitswelt listet Gründe auf, warum es sich lohnt, ins Büro zurückzukehren, darunter findet sich die Stärkung der Teamidentität und die Förderung von Innovation durch persönlichen Austausch. Ob und wie die eigene Arbeitswelt gestaltet wird, obliegt den Unternehmen selbst.
Wie gestalte ich meine Arbeitswelt?
Wir haben keine definitive Antwort auf diese Frage. Eine definitive Antwort auf diese Frage wäre auch sehr einschränkend. Zwischen „Alle ins Büro“ und „Wir arbeiten nur virtuell“ liegen viele Grauschattierungen. Es hilft die Frage in das Team zu stellen: „Wie wollt ihr wirklich arbeiten?“.
An dieser Stelle führen wir einmal auf, wie wir unsere hybride Arbeit gestalten:
- Unabhängig vom Arbeitsort ist es uns mögliche unsere Arbeit zu gestalten
- Wir entscheiden, wann und wie wir uns treffen selbst
- Wir achten präferieren die eigene Flexbilität und wissen um die Kalender der anderen
- Fokustage, Beschäftigungszeiten oder etwaige Ausfälle werden kommuniziert
- Bei Meetings gilt das „Gesetz der zwei Füße“ (wenn man nichts beizutragen hat, darf man ohne Angaben von Gründen das Meeting verlassen)
Die hybride Arbeitswelt im Jahr 2024 ist also ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Pandemie ausgelöst wurden. Sie zeigt, wie anpassungsfähig und resilient die Arbeitswelt sein kann. Für dich bedeutet das mehr Autonomie und die Möglichkeit, deine Arbeit so zu gestalten, dass sie zu deinem Leben passt, nicht umgekehrt. Willkommen in der Arbeitswelt der Zukunft!